Antenne Tirol

Neues Buch zur Ibiza Affäre

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Zwei Journalisten der Süddeutschen Zeitung veröffentlichen heute ein Buch, das aufschlussreiche Hintergrundinfos über das Ibiza-Video gibt.

Drei Monate sind vergangen, seitdem das Ibiza-Video publik wurde. In der Zwischenzeit ist viel passiert: Übergangsregierung, Neuwahlen und Ermittlungen. Frederik Obermaier und Bastian Obermayer von der Süddeutschen Zeitung bekamen das Video zugespielt und veröffentlichen heute ein Buch über die Ibiza-Affäre.

Wer sich neue Enthüllungen im Buch erwartet, wird enttäuscht. Auch zur Entstehung des Videos gibt es keine Infos – Es ist der strenge Quellenschutz, der den Journalisten Antworten verbietet. Ein paar neue Details werden aber doch verraten. Zum Beispiel, dass der Lockvogel, die russische Oligarchin, genau gewusst habe, worauf sie sich einlässt und weder Geld genommen habe, noch erpresst worden sei. Strache habe zwar während des gesamten Abends immer wieder betont, dass er sauber sei und illegale Aktionen ablehne. Doch entscheidend sei, dass er das Gespräch dennoch nicht beendet hat. „Es scheint ein Kampf in ihm zu toben, Engelchen links, Teufelchen rechts, und so geht es hin und her“, beschreiben die Autoren das Verhalten von Strache.

Richtigstellung von Spekulationen

Anstatt neuer Enthüllungen räumen die Journalisten mit pikanten Gerüchten auf. Strache sei nicht beim Koksen zu sehen und es habe keinen Sex gegeben im Video. Außerdem habe Gudenus Frau die Villa nicht vorzeitig mit dem Taxi verlassen, wie oft behauptet wird. Vielmehr wird im Buch der Fokus auf die monatelange Recherche bis zur Veröffentlichung gelegt. Monatelang mussten sie auf das Video warten und den Informanten immer wieder ihre Arbeitsweise erklären. Außerdem haben die Journalisten auf ein Treffen mit dem Lockvogel bestanden, das ihnen Sicherheit gegeben hat.

Sehr einprägsam beschreiben die beiden Autoren die internen Debatten und Überlegungen, wie sie mit dem brisanten Material umgehen sollen. Der Grund für die Veröffentlichung war letztendlich, dass das öffentliche Interesse überwiegt. Am Ende des Buches werden auch die Folgen der Veröffentlichung im Buch geschildert.

Zusammengefasst bietet das Buch also ein paar neue Details, stellt Spekulationen richtig und gibt einen aufschlussreichen Einblick über den Recherchevorgang der Journalisten.

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