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Russland von Olympia ausgeschlossen

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Doping: Russland für vier Jahre von Olympia und WM ausgeschlossen.

Russland wird für vier Jahre von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften und allen anderen internationalen Sportgroßereignissen ausgeschlossen. Das entschied die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nach Informationen der Nachrichtenagentur AP auf ihrer Sitzung in Lausanne am Montag. Demnach dürfen russische Sportler nur als neutrale Athleten ohne Nationalflagge teilnehmen.

Zudem habe die WADA der nationalen Anti-Doping-Agentur RUSADA die Zulassung entzogen, wie die russische Nachrichtenagentur Tass am Montag meldete. In dem Fall geht es um den Vorwurf der Datenmanipulation von Dopingtests in einem russischen Kontrolllabor. Daten zu positiven Dopingtests sollen gefälscht oder gelöscht worden sein. Der russische Sportminister Pawel Kolobkow hatte dagegen eine Manipulation bestritten und die Diskrepanzen in Labordaten auf technische Probleme zurückgeführt.

Russland will Strafe anfechten

Die WADA will im Tagesverlauf ihr Urteil in dem Fall bekannt geben. Russland hingegen will gegen die neuen Strafen Einspruch einlegen. Russland werde für seine Sportler kämpfen, sagte die Parlamentsabgeordnete Swetlana Schurowa am Montag der Agentur Interfax zufolge.

Russland werde die Strafen beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne anfechten, sagte der Parlamentsabgeordnete Dmitri Swischtschow vom Sportausschuss der Staatsduma. Die WADA-Entscheidung sei ein Mittel, um russische Athleten aus dem internationalen Sport zu verbannen, kritisierte der Vize-Chef des russischen Parlaments, Pjotr Tolstoi.

Die russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA) meinte dagegen, dass es Zeit für eine Änderung der Kultur in dem Land sei. Trotz Beteuerungen von Sportfunktionären habe sich im Umgang mit Doping in Russland nichts grundlegend geändert in den vergangenen Jahren, sagte die Vize-Chefin der RUSADA, Margarita Pachnozkaja. Die WADA-Entscheidung sollte der russischen Sportpolitik Anlass zum Nachdenken geben.

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