Antenne Tirol

Zwei Tote nach Schüssen vor Synagoge

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In der deutschen Stadt Halle (Bundesland Sachsen-Anhalt) sind am Mittwoch zwei Menschen auf offener Straße erschossen worden. Angeblich geschah die Tag vor einer Synagoge.

Im Anschluss an die Schießerei nahm die Polizei eine Person fest. Die Hintergründe des Vorfalls im Paulusviertel waren nach Angaben einer Polizeisprecherin zunächst unklar. Die Polizei wurde um kurz nach 12.00 Uhr alarmiert. Augenzeugen berichteten von einem Täter, der einen Kampfanzug getragen haben soll. Demnach soll es auch eine Explosion auf einem Friedhof gegeben haben. Die "Bild"-Zeitung berichtete, eine Handgranate sei auf den jüdischen Friedhof geworfen worden. Am Mittwoch wird das jüdische Versöhnungsfest (Jom Kippur) gefeiert, das von Juden weltweit als strenger Fasttag begangen wird.

Medien veröffentlichten Bilder des angeblichen Täters. Die "Mitteldeutsche Zeitung" zeigte am Mittwoch ein Foto, auf dem ein dunkel gekleideter Mann mit Helm und Stiefeln zu sehen ist, der ein Gewehr im Anschlag hat. Der Sender MDR zeigte ein Video, auf dem womöglich derselbe Mann aus einem Auto aussteigt und mehrfach seine Waffe abfeuert.

Der Bürgermeister von Halle, Bernd Wiegand, ließ einen Stab für Außergewöhnliche Ereignisse einberufen. Wiegand sprach am Mittwoch in einer Mitteilung von einer "Amoklage". Die Menschen in Halle wurden von der Polizei aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben oder sichere Orte aufzusuchen. Alle Rettungskräfte der Feuerwehr seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Leipziger Polizei verstärkte ihre Kräfte vor der Synagoge der benachbarten Stadt.

Das Lagezentrum der Landesregierung warnte vor einem "Schusswaffengebrauch im Bereich Landsberg" östlich von Halle. Anrainer wurden ebenfalls aufgefordert, Gebäude und Wohnungen nicht zu verlassen. Laut Medienberichten handelte es sich um die kleine Ortschaft Wiedersdorf, die zur Stadt Landsberg gehört und rund zehn Kilometer östlich von Halle liegt. Die Polizei bestätigte zunächst nur, dass es auch in Landsberg Schüsse gegeben habe. Zu den näheren Umständen äußerte sich die Sprecherin nicht.

Quelle: APA

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