Antenne Tirol

Der Laternenumzug als Highlight

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An die Geschichte des Heiligen St. Martin wird jedes Jahr am 11. November durch die Laternenumzüge vieler Kindergarten- und Volksschulkinder erinnert.

Wer war der Heilige St. Martin?

Martin lebte in der Zeit von 317 bis 397 nach Christus. Als Sohn eines römischen Offiziers besuchte er mit 15 Jahren die Militärschule, mit 19 Jahren wurde er zu den Lanzenreitern einberufen.

An einem Februarmorgen kehrte der 22-jährige Martin mit seinem Sohn von einem nächtlichen Ritt heim. Es war ein harter Winter und ein heftiger Schneesturm blies den Reitern ins Gesicht. Gerade als die beiden zum Stadttor hineinwollten, schwankte aus einer Nische im Torbogen ein zerlumpter Bettler hervor. Das zerfetzte Gewand bedeckte kaum seine Blöße, er schien halb erstarrt vor Frost.

"Eine Gabe, guter Herr", bettelte der Fremde. Martin hatte kein Geld bei sich, weil er gerade seinen ganzen Sold an arme Bauern verschenkt hatte, damit sie ihre Steuern zahlen konnten. So nahm er seinen weiten Mantel und halbierte ihn mit einem Schwertstreich. Die eine Hälfte warf er dem Bettler über die Schultern.

Bräuche rund ums Martinsfest

Martinsgans – Ganslessen

Warum gibt es rund um den Martinstag das bekannte Ganslessen?

Die Legende sagt, dass Martin wegen seiner Wohltätigkeit überall bekannt war, und als der Bischof von Tours starb, wollte man ihn zum Nachfolger wählen. Aber Martins Bescheidenheit war so groß, dass er sich im Gänsestall versteckte. Die Menschen suchten überall und in der Nacht auch mit Laternen nach dem guten Mann. Und als die Gänse sich laut kreischend über den Eindringling beschwerten, fand man Martin dann auch. So konnte Martin nun zum Bischof von Tours ernannt werden.

Da die Gänse Martin an die Bewohner der Stadt verraten haben, gilt die Zeit rund um den Martinstag als die bekannte Ganslzeit.

Sankt-Martins-Umzug

Weit verbreitet sind bei uns auch die Umzüge am Martinstag. Kinder ziehen zum Gedenken an den Heiligen Marin mit selbstgebastelten Laternen durch den Ort. Die Kinder stellen so die suchenden Bürger nach, die den verschwundenen Marin gesucht haben. Vorne weg reitet auf einem Esel oder einem Pferd der Heilige St. Martin und führt die Kinderschar an.
Außerdem singen die Kinder Martinslieder und sagen Gebete auf. Vielerorts wird nach dem Umzug auch ein Martinsfeuer entzunden.

Martinsegen

Vor allem in Ostösterreich segnen die Pfarrer den neuen Wein (Heuriger), der dann nach diesem „Martiniloben“ von den Heurigenwirten zur ersten Verkostung ausgeschenkt wird.

 

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