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Die skurrilsten Weihnachtsbräuche aus aller Welt

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Am  24. Dezember wird weltweit wieder die Geburt Christi gefeiert. Doch nicht überall gibt es den Weihnachtsbaum und das Christkind.

Gemütlich am 24. Dezember unterm Tannenbaum, feiern mit der Familie und dazu noch ein gutes Festessen. So kennen wir alle Weihnachten. Doch nicht alle Länder haben den gleichen Brauch, mal abgesehen davon, dass es in den südlichen Ländern im Dezember plus 30 Grad hat. Was sind nun die skurrilsten Weihnachtsbräuche?

Katalonien
Im spanischen Katalonien zum Beispiel gibt es einen etwas seltsamen aber besonderen Brauch: einen Geschenke“scheißenden“ Baumstamm. Dieser wird mit Beinen, einer Mütze und einem aufgemalten Gesicht verziert. Der "Tió de Nadal" liegt außerdem unter einer Decke, damit ihm nicht kalt wird. Heiligabend wird dann ein spezielles Lied gesungen und mit Stöcken auf den Stamm geklopft (um natürlich die Verdauung anzuregen). Unter der Decke befinden sich dann kleine Geschenke und Süßigkeiten welche der „Weihnachtsholzklotz“ ausgeschieden hat.

China
Auch China hat einen Weihnachtsbrauch. Die eigentlich hauptsächlich buddhistische Bevölkerung hat gefallen an dem westlichen Weihnachten gefunden. Christliche Kirchen werden besucht, Weihnachtsdekoration wird aufgehängt. So hat zur Weihnachtszeit eigentlich jedes Kaufhaus in China seine Weihnachtsmann - Armada, und sogar die Kellner in den Restaurants sind mit den entsprechenden Mützen ausgestattet. Letztlich bleibt Weihnachten in China aber “nur” ein großes Fest des Konsums – und das hat nicht zuletzt die Wirtschaft dort schon längst erkannt.

Australien
In Australien zelebriert man Weihnachten am Strand mit Barbecue und einer zünftigen Feier. Santa Claus kommt zu den Parties per Wasserski und in Badeshorts und tauscht dann Geschenke gegen Bier oder Essen. Mittlerweile erfreut sich aber “Christmas in July” größerer Beliebtheit bei den „Aussies“, denn schließlich wollen die auch einmal in den Genuss eines “klassischen” weißen Weihnachten kommen.

Island
In Island sieht es wieder ganz anders aus. Hier kommen am 24. Dezember anstatt dem Weihnachtsmann oder dem Christkind die 12 Weihnachtszwerge von den Bergen. Der erste schon am 12.12. In derselben Reihenfolge verschwinden diese ab dem 25. auch wieder, sodass in Island der Spuk erst am 6.Januar beendet ist. Vorteil für die Kinder: Ab dem 12. Dezember gibt es also zwölf Tage durchgehend ein Geschenk.

Italien
In Italien gibt es eine Dreikönigshexe mit Namen „la Befana“, die zum Teil von einem männlichen Gegenstück "Befano" begleitet wird. „Befana“ so heißt es, brach etwas zu spät auf, als sie die frohe Botschaft der Hirten über die Geburt Christi hörte und hat die Heiligen Drei Könige verpasst. Nun sucht sie überall nach dem Christuskind, und das auch heute noch. Auf der Suche steigt sie durch den Kamin in die Häuser und hinterlässt jedem braven Kind ein Geschenk, da es ja möglicherweise das Christuskind sein könnte. Den unartigen Kindern hingegen gibt sie ein Stück schwarze Kohle.

Spanien

Die Spanier läuten Weihnachten mit einer riesigen Weihnachtslotterie ein, die als größte der Lotterie der Welt gilt, und am 22. Dezember im Fernsehen übertragen wird. Die meisten Spanier sitzen an diesem Morgen vor dem Fernseher; gespannt, ob sie Millionäre geworden sind. Gelost wird auch am 24. Dezember, der "Noche Buena". Nach dem Abendessen im Kreis der Familie werden aus einer "Urne des Schicksals" kleine Geschenke, aber auch Nieten verlost. Traditionell sind auch die reich geschmückten Krippen. Eine der wichtigsten Krippenfiguren in Katalonien ist "el Caganer", der "Scheißer", der, etwas abseits vom Jesuskind, mit heruntergelassenen Hosen, sein Geschäft erledigt.

Mexiko

In Mexiko werden mit Freunden und Familie die "Psadas" gefeiert. Dabei handelt es sich um farbenfrohe Umzüge, bei denen die Suche Maria und Josefs nach einer Herberge nachgestellt wird. Für die Kinder werden an den Zimmerdecken mit Früchten und Süßigkeiten gefüllte und liebevoll dekorierte Pappmachéfiguren aufgehängt, die Piñatas, die es mit zugebundenen Augen zu zerschlagen gilt.

Frankreich

Der Höhepunkt des französischen Weihnachtsfestes ist - wer hätte anderes erwartet - der Weihnachtsschmaus: La Reveillon mit Muscheln, Hummer, Austern, Ente, Gemüse, Gänseleber- und allen möglichen Pasteten, sowie einem spektakulären Dessert, "la Bûche de Noël", einem Schokoladen-Buttercremekuchen in Form eines Baumstammes. Der französische Weihnachtsmann heißt Pèrè Noel. Er schlüpft durch den Kamin und legt den Kindern Geschenke in die geputzten Stiefel.

Brasilien

In Brasilien ist selbst der Weihnachtsmann extrovertiert: Papa Noel landet mit einem Helikopter im Maracanã -Stadion in Rio de Janeiro und verteilt Geschenke. Drumherum wird laut, lustig und mit Feuerwerk gefeiert. In den Familien geht es besinnlicher zu. Da die meisten Brasilianer katholischen Glaubens sind, darf die traditionelle Christmette an Heiligabend nicht fehlen. Bescherung gibt es erst nach der Mitternachtsmesse.

Portugal

In Portugal werden statt der bei uns beliebten Weihnachtsbäume in den Wohnzimmern häufig traditionelle Krippen aufgestellt. Diese findet man auch in portugiesischen Kirchen: Landschaften aus der Umgebung werden aufwändig nachgebaut, mit realen Ortschaften, Menschen und Figuren.

Polen

Das weihnachtliche Festmahl wird in Polen erst eingenommen, wenn der erste Stern am Himmel leuchtet. Serviert werden keine üppigen Speisen wie Braten oder Würste, es gibt meistens Fisch und dazu Gemüse. Dieser Brauch soll im größtenteils katholischen Polen daran erinnern, dass in der Zeit vor der Reformation der 24. Dezember ein Fastentag war. Auch decken die Polen immer ein Gedeck mehr auf als nötig, für den Fall, dass ein überraschender Gast zum Weihnachtsmahl kommt. Nach dem Essen werden traditionell die Weihnachtsoblaten gebrochen und geteilt. In Polen sind diese eckig und mit kleinen Bildchen verziert.

Russland

Einer der berühmtesten Weihnachtsexporte kommt aus Russland: Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Ballett "Der Nussknacker" handelt von einem Mädchen namens Mascha, das am Weihnachtsabend von ihrem Patenonkel Drosselmeyer einen Nussknacker geschenkt bekommt und in der Nacht davon träumt. Es wird in aller Welt gerne in der Weihnachtszeit aufgeführt. Die Russen feiern Weihnachten erst am 7. Januar. Dieser Tag entspricht nach dem julianischen und gregorianischen Kalender dem 25. Dezember. Die Geschenke bringt "Väterchen Frost".

Türkei

Zwar feiern die meisten Türken aufgrund ihrer muslimischen Religion kein Weihnachten, aber der Nikolaus ist dennoch eine wichtige Figur für sie. Denn er soll im 4. Jahrhundert in Anatolien gelebt haben, als Bischof von Myra. Im Türkischen wird der Nikolaus "Noel Baba" oder "Väterchen Weihnacht" genannt.

Japan

In Japan ist die kommerzielle Variante des Weihnachtsfestes sehr populär. Kaufhäuser schmücken ihre Auslagen mit Weihnachtsschmuck, Mistelzweigen und künstlichen Tannenbäumen - echte wären zu teuer. Der "Hoteiosho", japanischer Weihnachtsmann und Krampus in Personalunion, bringt mittlerweile auch vielen Nicht-christlichen japanischen Kindern Weihnachtsgeschenke.

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