Antenne Tirol

Griechenland und die Euro Krise

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Parteichef Alexis Tsipras kündigt ein Ende der Sparmaßnahmen an.

In Griechenland hat bei der Wahl vor Kurzem Alexis Tsipras und seine Linkspartei Syriza mit 36,3 Prozent der Stimmen gewonnen. Sie erhalten damit 149 der 300 Sitze im griechischen Parlament. Eine absolute Mehrheit wurde damit knapp verfehlt. Dafür wären 151 Sitze notwendig gewesen.

Schon Montag morgen kam es zu Verhandlungen um mögliche Koalitionspartner. Vermutungen haben sich bereits bestätigt, die rechtspopulistische Partei „Unabhängige Griechen“ unter Panos Kammenos wird Koalitionspartner. Sie erreichten bei der gestrigen Wahl 4,8 Prozent der Stimmen. Die Unabhängigen erlangten Bekanntheit durch ihre Forderungen des harten Vorgehens bei illegaler Einwanderung und den sofortigen Stopp von Sparprogrammen.

Bisher regierende Konservative und Sozialisten müssen somit in die Opposition. Die Konservativen der Nea Dimokratia (ND) kamen auf 27,8 Prozent. An dritter Stelle reiht sich die neonazistische Goldene Morgenröte mit 6,3 Prozent der Stimmen.Bereits diesen Montag soll Parteichef Tsipras als neuer Ministerpräsident vereidigt werden.

Nach der Wahl kam es zu einem kurzzeitigen Absturz des Euro auf unter 1,11 Dollar und damit auf den niedrigsten Wert seit elf Jahren. Er konnte sich jedoch schnell wieder erholen.

Das Wahlergebnis zeigt, dass die Griechen sich gegen die von der EU, Europäischen Zentralbank und Internationalem Währungsfond verordneten Sparauflangen wehren. Die Sparmaßnahmen sollten Griechenland aus der Schuldenkrise herausholen, sorgten aber für eine Rekordarmut im Land. Tsipras will sich für ein Ende des Sparprogramms in Griechenland einsetzten. Bisher beträgt die Staatsverschuldung Griechenlands 320 Milliarden Euro, das meiste davon stammt von EU-Mitgliedstaaten - vor allem Deutschland, Frankreich und Italien.

Kaum Bereitschaft zu weiteren Finanzhilfen gibt es von den EU Ländern. Verhandeln möchte Griechenland in Zukunft jeweils bilateral mit den einzelnen Staaten. Das EU Hilfspaket für Griechenland läuft Ende Februar aus. Ob es zu einer Verlängerung kommen wird kann erst im Februar beschlossen werden.Die Angst vor einem Wiederaufflammen der Euro-Krise ist jedoch hoch.

Die Europäische Zentralbank schließt den Schuldenerlass für Griechenland nicht aus, die eigene Teilnahme wird aber abgelehnt.

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