Antenne Tirol

Hirscher-Show in Schladming

Teilen

Es war erneut die Marcel Hirscher Show in Schladming. Der Annaberger hat das Nightrace in Schladming mit zweimal Laufbestzeit gewonnen.

Marcel Hirscher ist im Ski-Weltcup eindrucksvoll auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Nach zwei Slalom-Siegen von Clement Noel in Folge gewann der Salzburger am Dienstag zum dritten Mal das Schladminger Nightrace. Er verwies den Franzosen Alexis Pinturault mit 1,21 Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz, Dritter wurde der Schweizer Daniel Yule (+1,60 Sek.). Noel fädelte im ersten Durchgang ein.

"Danke, Schladming", sagte Hirscher im Zielraum-Interview und forderte die über 40.000 Zuschauer auf: "Trinkt's eins mit für mich!" Im Interview mit dem ORF-Fernsehen sprach er davon, wieder ein sicheres Gefühl und Wohlbefinden mit seinem Material gefunden zu haben. "Es geht nicht einmal um einen Zentimeter, aber für mich macht es die Welt aus, es ändert recht viel. Ich bin froh diesen Zentimeter gefunden zu haben."

Zweitbester Österreicher wurde vor wie immer zahlreichen VIP-Gästen Marco Schwarz als Fünfter, Marc Digruber belegte den siebenten Platz. Christian Hirschbühl wurde wie am Samstag in Kitzbühel Zehnter, Michael Matt verbesserte sich im zweiten Durchgang auf den 13. Platz. Johannes Strolz machte als 20. Weltcup-Punkte, Manuel Feller schied mit Startnummer eins bereits im ersten Durchgang aus.

"Ich habe neue Schuhe angezogen, die ich gestern das erste Mal gefahren bin. Das war eine sehr gute Entscheidung, der zweite hat sehr gut gepasst", zeigte sich Schwarz zufrieden. "Klassisch verbremst", haderte hingegen Hirschbühl nach vielversprechenden Zwischenzeiten. Im unteren Teil des Kurses auf der Planai habe er "schon wieder eine Sekunde" verloren. "Das soll nicht vorkommen, das sind Anfängerfehler." Matt berichtete von Grip-Problemen, sein zweiter Lauf sei "nicht einmal" Schadensbegrenzung gewesen.

Für Hirscher war es der 68. Weltcup-Sieg und der zehnte in diesem Winter. Mehr schaffte er nur in der vergangenen Saison 2017/18. Da erreichte er am Schluss 13, und das könnte sich in diesem Jahr neuerlich ausgehen. Die nächste Siegchance bietet sich am Sonntag mit dem Riesentorlauf von Garmisch-Partenkirchen, den Hirscher bereits drei Mal gewonnen hat.

Der Weltcup-Spitzenreiter legte mit Startnummer sechs einen entfesselten ersten Lauf hin. Dabei schaute auch ihm auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf die Füße. 0,99 Sekunden trennten Hirscher von Yule, Pinturault lag genau eine Sekunde hinter dem Annaberger. "Es war eine Freude, dass ich wieder richtig attackieren können habe", meinte Hirscher nachher. Zuletzt hatte der 29-Jährige dreimal im ersten Abschnitt einen mehr oder weniger großen Rückstand aufgerissen.

Direkt vor ihm hatte Noel, der Sieger der Klassiker in Wengen und Kitzbühel, nach sechs Fahrsekunden eingefädelt. "Mein Ski hat ein bisschen zu früh gegriffen, der Schnee war wirklich ein bisschen speziell aggressiv", erklärte der 21-jährige Franzose, der sich danach für eine halbe Stunde in den für die Teams reservierten Räumlichkeiten verkroch. "Ich bin natürlich enttäuscht, aber das wird vorbeigehen. Ich bin meistens nicht lange enttäuscht. Wenn man anfängt, mehrere gute Rennen zu fahren, dann tut ein Rennen mit null Punkten weh, besonders in Schladming."

Zweitbester Österreicher zur Halbzeit war Hirschbühl auf Platz sieben, Digruber und Schwarz lauerten dahinter auf den Rängen zehn und elf. Matt kam im ersten Durchgang überhaupt nicht auf Zug und wurde auf Platz 20 zurückgereicht. Sein Rückstand auf Hirscher: 2,66 Sekunden. Im zweiten ließ Hirscher nicht locker und legte noch eine Laufbestzeit nach. "Ich muss Marcel wirklich gratulieren. Es war ein unglaublicher erster Lauf", betonte der geschlagene Pinturault.

Feller, der am Sonntag in Kitzbühel wegen eines Einfädlers disqualifiziert worden war, flog im oberen Abschnitt von der Piste, nachdem er stark in Rücklage geraten war. "Übertrieben war es nicht. Ich habe einfach ein Tor zu früh auslassen und wollte da schon Tempo machen wieder zum langen Zug hin, das ist sich einfach nicht ausgegangen", stellte der Tiroler klar. "Schade, dass das genau bei den zwei coolsten Rennen im Jahr passiert", ergänzte Feller. "Ich weiß nicht, was es jetzt braucht, um den Jänner zu vergessen."

Für Felix Neureuther wurde es schließlich Rang acht. Der Deutsche äußerte sich anschließend zu dem Gerücht, dass er bei der Ski-WM in Aare seine letzten Rennen bestreiten werde. "Man wird sehen", sagte der 34-Jährige gegenüber Journalisten. "Ich bin seit Längerem sehr am Kämpfen. Mein Körper spricht mit mir schon seit Längerem, ich werde bald eine Entscheidung bekanntgeben."

Der bulgarische Überraschungsmann Albert Popow fuhr auf den sechsten Platz. Henrik Kristoffersen, der dreimalige Schladming-Sieger aus Norwegen, fädelte im zweiten Durchgang ein.

(APA)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.