Antenne Tirol

Marathon-Wunder in Wien!

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Eliud Kipchoge aus Kenia schafft als erster Mensch der Welt eine Marathon-Zeit unter zwei Stunden.

Leopoldstadt. Der kenianische Lauf-Star Eliud Kipchoge hat am Samstag in Wien sein großes Ziel erreicht: Der 34-Jährige legte die 42,195-km-Distanz in einem eigens für ihn organisierten Rennen in 1:59:40 Stunden zurück und durchbrach damit als erster Mensch im Marathon die 2-Stunden-Schallmauer.

Olympiasieger Kipchoge hat damit Geschichte geschrieben, als Weltrekord wird diese Zeit wegen diverser Faktoren (kein offizielles Rennen, wechselnde Schrittmacher) aber nicht anerkannt. Die offizielle Bestmarke hat Kipchoge jedoch seit dem Berlin-Marathon 2018 mit 2:01:39 Stunden auch in seinem Besitz.
 

Grenzenloser Jubel

Naturgemäß wurde der historische Zieleinlauf von unglaublichen Jubelszenen begleitet. Zuerst nahmen einige der Pacemaker Eliud Kipchoge auf ihre Schultern, um den historischen Augenblick zu würdigen.
Dann wurde der Ausnahmeathlet von seiner Frau und seinen Kindern in die Arme genommen, ehe er noch einige Meter mit einer kenianischen Fahne in der Hand vor den jubelnden Zuschauermassen entlanglief.
 
Dann noch ein Foto vor der elektronischen Anzeige mit der historischen Laufzeit und zu guter Letzt ging es noch auf die Waage. Nun folgen bereits die ersten Interviews.
 

"I'm feeling good!"

Die ersten Worte Kipchoges nach seiner "persönlichen Mondlandung", wie er sein Projekt auch im Vorfeld bezeichnet hat: "I'm feeling good."
 
Marathon-Wunder in Wien!
© APA

Bürgermeister Ludwig gratulierte Wunder-Läufer

Wiens Bürgermeister gratulierte dem Rekord-Mann in einer Aussendung: "Was Eliud Kipchoge heute geleistet hat, ist unglaublich. Es freut mich umso mehr, dass sein Weltrekord in unserer schönen Stadt Wien gelungen ist. Es waren heute perfekte Bedingungen, und ich sage auch den vielen Wienerinnen und Wienern Danke, genauso auch den internationalen Gästen, die heute in den Prater gekommen sind und ihn angefeuert haben. Die Fernsehbilder von heute gehen um die Welt – sie zeigen, dass in Wien eine Sternstunde des Sports geschrieben wurde. Und ich meine, dass wir auch im Breitensport eine Wirkung spüren werden. Hobbysportlerinnen und Sportler finden bei uns perfekte Bedingungen. Eliud Kipchoge hat heute gezeigt, was mit harter Arbeit möglich ist."
 

Viel los rund um den Zieleinlauf

In Zielnähe war es natürlich sehr schwierig für die Zuschauer, noch einen Platz mit Sicht auf den tatsächlichen Zieleinlauf zu ergattern. Hier war jeder etwas erhöhte Standplatz natürlich heiß begehrt.
 
Marathon-Wunder in Wien!
© APA

Hinter dem riesigen Spektakel steht der britische Multimilliardär Jim Ratcliffe, dessen Unternehmen Ineos in der Petrochemie tätig ist und jährlich einen Umsatz von 15 Milliarden Euro erwirtschaftet. Bei der „Ineos 1:59 Challenge“ überlässt er nichts dem Zufall und inszeniert das Event als weltweiten Medien-Hype.

Wien hat sich gegen alle anderen durchgesetzt

Mildes Wetter. Neben Wien war auch noch London im Rennen, wohl auch deshalb, weil der Financier aus Großbritannien kommt. Doch Wien trumpfte mit der langen Gerade in der Prater Hauptallee und der ebenen Strecke auf. Aber auch das milde trockene Wetter, sowie die grüne Lunge der Parkanlage im Prater gaben den Ausschlag.

Neuer Belag auf Hauptallee. Einen Gewinn für alle Wiener gibt es bereits. Die Hauptallee wurde neu asphaltiert, und das auf Kosten von Ineos. Durch diese Neuasphaltierung – es wurde sogar mit einem Laser gearbeitet – kann man somit auch von einem Lauf unter Laborbedingungen sprechen. Dieser brettel­ebene Laufuntergrund bleibt allen Wiener Hobbysportlern erhalten. Die Steilkurven bei den Wendepunkten zur Schonung der Gelenke bringen circa 13 Sekunden und werden danach aber wieder abgebaut.

Laufprominenz als äußert motivierte Pacemaker

Ingebrigtsen-Brüder. Die norwegischen Lauf-Brüder Henrik, Filip und Jakob Ingebrigtsen sind die prominenten Unterstützer, genauso wie Bernard Lagat und Olympiasieger Matthew Centrowitz (beide USA). „100 Prozent von mir sind nichts im Vergleich zu einem Prozent meines Teams“, sagte Eliud Kipchoge vor dem Lauf seines Lebens.
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