Antenne Tirol

Platter: Italien riskiert Gesundheit

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Tiroler Landeshauptmann: "Wenn das so weitergeht, werden wir im Verkehr ersticken"

Mit scharfer Kritik an Italien hat Tirols LH Günther Platter (ÖVP) auf Aussagen von Infrastrukturminister Danilo Toninelli nach einem Treffen mit EU-Kommissarin Violeta Bulc in Sachen Transit reagiert. Eine Verlagerung auf die Schiene sei von Italien offenbar nicht gewollt, "lieber setzt man die Gesundheit der Menschen und den sensiblen Lebensraum der Alpen aufs Spiel", sagte Platter der APA.

Anstatt ständig unter dem "Mantel des freien Warenverkehrs" den Brenner als einzige Route in den Raum zu stellen, sollten endlich auch von italienischer Seite Maßnahmen gesetzt werden - denn häufig scheitere bereits jetzt die Verlagerung an nationalen Hürden, gesperrten Eisenbahnlinien oder gar an der Überfüllung von Terminals, so Platter. "Auch wenn man gebetsmühlenartig das Argument des freien Warenverkehrs vorschiebt, kann es doch nicht sein, dass der Schutz der Gesundheit der Menschen und des einzigartigen, sensiblen Lebensraumes weniger wert ist als die freie Fahrt auf den Straßen", zeigte sich der Landeshauptmann verärgert.

Die Situation am Brenner gerate außer Kontrolle, über 2,5 Millionen Lkw würden Tirol und seine Menschen "überrollen". "Wenn das so weitergeht, werden wir im Verkehr ersticken. Und genau deshalb werden wir unsere Notmaßnahmen zum Schutz der Menschen und unserer Umwelt mit Vehemenz vorantreiben", kündigte Platter etwa in Bezug auf die von Italien heftig kritisierten Lkw-Blockabfertigungen eine Beibehaltung der Tiroler Anti-Transit-Politik an.

Die Transit-Situation in Tirol könne von Brüssel und Rom aus nicht beurteilt werden. "Beide sollten sich vor Ort ein Bild von der Situation in Nord- und Südtirol machen", sprach Platter eine indirekte Einladung an Toninelli und Bulc aus.

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