Antenne Tirol

Prozessbeginn gegen Amokfahrer in Graz

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Im Straflandesgericht in Graz hat heute planmäßig der Prozess gegen Alen R. gestartet. Der 27-jährige wird beschuldigt im Juni 2015 bei seiner Amokfahrt durch Graz drei Menschen getötet und mehr als hundert verletzt zu haben.

Am 20. Juni 2015 ist der Beschuldigte Alen R. mit seinem Geländewagen in der Grazer Innenstadt unter anderem durch die Fußgängerzone in der Herrengasse gerast. Dabei wurden drei Menschen von dem Auto erfasst und waren sofort tot, darunter auch ein vierjähriger Bub. Unter den mehr als 100 Opfern sind einige lebensgefährlich verletzt worden. Ein Mann starb Monate später im Spital. Er wurde bei der Amokfahrt zwar verletzt, Todesursache war allerdings ein Herzversagen.

Prozessbeginn
Heute hat im Grazer Straflandesgericht der Prozess gegen den Beschuldigten begonnen.  Alen R. gab bei seiner Befragung vor Gericht an, dass er sich verfolgt gefühlt hat und er habe „nicht gewusst, dass ich wen verletzen könnte, weil die Leute ja sowieso ausweichen.“

Die Gerichtspsychiater waren sich über den Geisteszustand von Alen R. noch nicht ganz einig gewesen. Nachdem der Sachverständige Mandfred Walzl den Beschuldigten für zurechnungsfähig hielt und sein Kollege Peter Hofmann ihn als nicht zurechnungsfähig eingestuft hatte, wurde ein dritter Psychologe, der Deutsche Jürgen Müller, hinzugezogen, welcher ebenfalls auf nicht zurechnungsfähig entschied. Alen R. wurde also nicht wegen dreifachen Mordes angeklagt, sondern es wurde nur ein Antrag auf Einweisung seitens der Staatsanwaltschaft eingebracht.

Für den ersten Verhandlungstag ist die Befragung von Alen R. sowie die Einvernahme einiger Zeugen geplant.

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