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Russland lässt Corona-Impfstoff zu

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Moskau überspringt die letzte Sicherheitsprüfung und bringt den ersten Corona-Impfstoff der Welt auf den Markt.

Seit Monaten gibt es weltweit ein Rennen von Wissenschaftern und Pharmaunternehmen um einen Corona-Impfstoff. Während man bisher davon ausgegangen ist, dass ein erster Impfstoff frühestens mit Jahresende auf den Markt kommen wird,  prescht Russland nun vor. Moskau will bereits am Mittwoch den ersten Corona-Impfstoff der Welt zulassen.

Er solle kurz danach dann zunächst den Beschäftigten im Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt werden. Doch das Tempo, mit dem Russland den Impfstoff auf den Markt bringen will, hat im Ausland die Frage aufkommen lassen, ob Moskau nationales Prestige über Wissenschaft und Sicherheit stellt. Die deutsche Forschungsministerin Anja Karliczek hatte kürzlich erklärt, nicht vor Mitte 2021 mit einem Impfstoff für die breite Bevölkerung zu rechnen.
 

Massenimpfung im Oktober

Russland will dann bereits im Oktober mit der ersten Massenimpfkampagne gegen das neuartige Coronavirus beginnen. Das staatliche Forschungsinstitut Gamaleja in Moskau habe die klinischen Versuche mit dem Impfstoff abgeschlossen, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko 
 
Ärzte und Lehrer sollten als erste geimpft werden. "Wir planen breitere Impfungen für Oktober", wurde Murashko zitiert. Auch die Nachrichtenagentur RIA berichtete darüber. Bisher gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Virus. Weltweit wird fieberhaft an mehr als 100 möglichen Impfstoffen gearbeitet, auch in Deutschland. Mindestens vier davon befinden sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in abschließenden Phase-III-Studien am Menschen, darunter drei Impfstoffkandidaten in China und einer in Großbritannien.
 
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