Antenne Tirol

Schadenersatz in Raucherfrage

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Laut dem Verwaltungsgerichtshofs sei es für Nichtraucher unzumutbar durch den Raucherbereich zu gehen. Lokalbesitzer klagt nun auf Schadenersatz.

Per Amtshaftungsklage und mit Unterstützung der Wirtschaftskammer (WKÖ) sollen die “nutzlos gewordenen Investitionen” rückerstattet werden, wie er am Montag seine Forderung unterstrich. Den Stein ins Rollen hatte der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) mit einer allgemeinen Klarstellung während eines Verfahrens im Juni gebracht.

Vieles für Nichtraucher unzumutbar

Beispielweise ist es, laut Verwaltungsgerichtshof, unzumutbar, dass Nichtraucher auf dem Weg zur Toilette durch den Raucherbereich gehen müssen.. Somit müssen Wirte nun dafür Sorge tragen, dass Nichtraucher zu keiner Zeit mit dem Raucherbereich in Kontakt kommen.

2.000 Gastronomen betroffen

Diese Klarstellung des VwGH sorgt bei den Wirten für rauchende Köpfe. Gastronomen hätten laut Helmut Hinterleitner von der WKÖ rund 96 Millionen Euro in Umbauten gesteckt, um die Auflagen des Tabakgesetzes zu erfüllen. Alle Raumkonzepte und Umbauarbeiten wären nutzlos gewesen, zusätzlich müssten nun erneut Investitionen getätigt werden, um der Klarstellung zu entsprechen. Laut WKÖ sind bis zu 12.000 Gastronomen betroffen.

“Es geht hier auch um die Rechtssicherheit”, so Hinterleitner. Er bezieht sich dabei auf eine Anfrage an das Gesundheitsministerium im Jahr 2008. Damals hatte das Ministerium laut Hinterleitner bekräftigt, dass “das Durchschreiten von Raucherräumen den Nichtrauchern zumutbar” seien. An diesen Aussagen hätten sich die Wirte orientiert.

Wirte wollen Ist-Zustand der letzten Jahre wieder

Für Pollischansky ist die neuerliche Situation völlig unverständlich: “Ein Weg über den Gürtel [in Wien, Anm.] ist schädlicher als die zehn Sekunden, die man durch den Raucherraum geht.” Der Lokalbesitzer will nun sobald als möglich die Klage mit der Forderung von 30.000 bis 50.000 Euro Schadenersatz am Wiener Landesgericht einbringen. “Ich bin allerdings nur der Erste”, meinte Pollischansky. Bei Erfolg wollen die Wirte unter Umständen auf die vollen 96 Mio. Euro klagen. Zweites Ziel sei die Forderung nach der Reparatur des Gesetzes. “Wir wollen den Ist-Zustand der letzten Jahre wieder, dadurch würden sich alle Probleme erübrigen”, erklärte Hinterleitner.


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