Antenne Tirol

Soziale Netzwerke machen krank

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Eine neue Studie aus Italien zeigt: Soziale Netzwerke wirken sich signifikant negativ auf das eigene Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit aus.

Die italienischen Forscher Fabio Sabatini und Francesco Sarracino führten eine Studie zu den Effekten von Sozialen Netzwerken wie Facebook und Co. durch. Dafür wurden 50.000 Italiener und Italienerinnen befragt. Das eindeutige Ergebnis bestätigt einen von Wissenschaftlern schon länger gehegten Verdacht: Soziale Netzwerke rufen negativen Gefühlen wie Neid, Hass, Frust und Unzufriedenheit hervor. Wobei der Auslöser dafür nicht das Netzwerk an sich ist, sondern der Inhalt.

Der Demokratisierungseffekt ist schuld

Das im Netzwerk unvermeidbare Aufeinanderprallen von Menschen verschiedenster Alterstufen, Religionsangehörigkeit, Ausbildung und Wohlstand sorgt oft für Streit- und Diskussionsstoff unter den Usern. Der so oft im Zusammenhang mit Sozialen Netzwerken erwähnte Demokratisierungseffekt, macht also in diesem Fall aggressiv. Selbst außerhalb von sozialen Netzwerken ruhige Gemüter, reagieren beim offensiven Anzweifeln ihrer Ansichten und Grundsätze in Kommentaren ausfallend und beleidigend. Außerdem kommt hinzu, dass auf schriftlichem Weg leichter ein Missverständnis entsteht als bei einer Face-to-Face Unterhaltung.

Neidspirale

Im vergangenen Jahr haben schon deutsche Forscher herausgefunden, dass soziale Netzwerke die Lebenszufriedenheit der User sinken lassen. Der Grund dafür liegt an den positiven Meldungen anderer Nutzer. Es ist eine Neidspirale der man nur schwer entkommt. Der Frust der sich durch die eigene Unzufriedenheit entwickelt, wird durch ausschließlich positiver Darstellung des eigenen Lebens in sozialen Netzwerken wieder ausgeglichen. Bei einer Niederländerin ging das sogar soweit, dass sie einen monatelangen Aufenthalt in Asien mit Fotos, Videos etc. für Facebook inszenierte.

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