Antenne Tirol

Küblböck trug Frauenkleider an Bord

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Die Hoffnungen schwinden: Ex-TV-Star Daniel Küblböck wird weiterhin vermisst

Nach fast einem Tag intensiver Suche schwinden die Hoffnungen, den vor Kanada vermissten deutschen Popsänger Daniel Küblböck noch lebend zu retten. Der 33-Jährige war nach Angaben des Anbieters Aida Cruises bei einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York Sonntagfrüh (Ortszeit) in der Labrador See, ungefähr 100 Seemeilen (etwa 185 Kilometer) nördlich von St. John's/Neufundland, über Bord gegangen.

Die Wassertemperatur betrage dort etwa 10,5 Grad, hieß es. Ohne Hilfe liege die Überlebenschance bei nur wenigen Stunden. Es gebe Grund zu der Annahme, dass der inzwischen als Daniel Kaiser-Küblböck auftretende Sänger und Entertainer ("Deutschland sucht den Superstar") absichtlich gesprungen sei. "Das ist unsere Vermutung", sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze in Hamburg. Nach Durchsagen und einem Kabinencheck sei festgestellt worden, dass Kaiser-Küblböck verschwunden sei. Er war privat an Bord des Kreuzfahrtschiffes.

Aggressives Verhalten an Bord

Wie die BILD-Zeitung berichtet, soll Küblböck an Bord aufgefallen sein. Der Sänger soll sich extrem aggressiv verhalten und randaliert haben. Zudem sei der 33-Jährige die meiste Zeit in Frauenkleidung herumgelaufen. Das wohl letzte Foto, das bei einer Abendveranstaltung an Bord gemacht wurde, zeigt Küblböck im Kleid mit hohen Schuhen.

Kaiser-Küblböck, geboren im bayerischen Hutthurm, wurde 2002/2003 bekannt, als er an der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" teilnahm und Dritter wurde. 2014 bewarb er sich vergeblich mit dem Lied "Be A Man" um die Teilnahme am Eurovision Song Contest in Kopenhagen. Zuletzt nahm er 2015 als Kandidat an der achten Staffel der RTL-Show "Let's Dance" teil. Er machte eine Schauspielausbildung am Europäischen Theaterinstitut in Berlin. Zuletzt lebte Kaiser-Küblböck in Berlin und Palma de Mallorca.

Suchaktion

Die kanadische Küstenwache leitete eine groß angelegte Suchaktion ein, an der ein Hubschrauber und ein Aufklärungsflugzeug sowie neben der Aidaluna ein weiteres Kreuzfahrtschiff, die MS Zuiderdam (Holland America Line), und später auch zwei Schiffe der Küstenwache beteiligt waren. Die Suche verlief bis zum späten Abend erfolglos. "Wir werden die Suche nach Daniel auch über Nacht fortsetzen", teilte ein Sprecher der Küstenwache mit.

Hilfe bei Depressionen & Co.

Sollten Sie von Depressionen oder Selbstmordgedanken betroffen sein oder jemanden kennen, der Hilfe sucht, finden Sie diese unter anderem auf www.telefonseelsorge.at oder unter Telefonnummer 142.

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