Antenne Tirol

Veith holt Silber in irrem Ski-Krimi

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Anna Veith holt in einem verrückten Super-G-Rennen die Silbermedaille.

Der Damen-Super-G bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang hat am Samstag mit dem Sensationssieg der Tschechin Ester Ledecka geendet. Die 22-jährige Snowboard-Weltmeisterin distanzierte die Salzburger "Titelverteidigerin" Anna Veith im Alpincenter Jeongseon mit Startnummer 26 um 1/100 Sekunde, Bronze ging 11/100 zurück an die Liechtensteinerin Tina Weirather.

Ledecka hatte schon seit längerem damit beeindruckt, im Snowboard- und im Ski-Weltcup an der Spitze mitzufahren. Weitaus erfolgreicher war sie bisher aber auf dem Brett gewesen, da gilt sie nächsten Samstag beim Parallel-Riesentorlauf als Favoritin. Auf Skiern hatte sie Veith das schon sicher geglaubte Gold genommen und Lara Gut vom Siegespodest gedrängt. Die Schweizerin verpasste Bronze um 1/100. Zweitbeste ÖSV-Läuferin wurde in dem engen Rennen Cornelia Hütter als Achte (0,43).

Veith hatte 2014 in Sotschi noch unter ihrem Mädchennamen Fenninger Super-G-Gold geholt, nun verfehlte sie den vierten österreichischen Erfolg in einem Olympia-Super-G der Damen mit dem kleinsten aller möglichen Rückstände. Die bereits neunte Medaille für das ÖOC-Team bei diesen Spielen ist die zweite in Silber. Dazu gab es bis dahin dreimal Gold und viermal Bronze.

Reaktionen auf Olympia-Wunder

Ester Ledecka (Olympiasiegerin): "Es ist es unfassbar. Als ich im Ziel war, habe ich gedacht, es muss ein Fehler sein - vielleicht ändern sie die Zeit noch oder ich habe ein Tor ausgelassen. Ich habe davon geträumt, in beiden Sportarten antreten zu dürfen. Das war für diese Saison mein größter Traum. Jetzt kommt als nächstes am 22. die Snowboard-Qualifikation für den Parallel-Bewerb."

Anna Veith (Silber/nach Ledeckas Siegesfahrt): "Kurzzeitig war es schon eine sehr große Überraschung. Es war eine Super-Leistung, sie hat es sich verdient. Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich ins Ziel komme und weiß, es ist Silber. Aber ich bin extrem glücklich, was ich erreicht habe. Eine Silbermedaille zu machen ist auch etwas extrem Großes. Für mich passt das genauso. Wir haben schon gesehen, dass sie (Ledecka, Anm.) schnell fahren kann. Sie ist ein extrem großes Talent."

Tina Weirather (Bronze): "Es war eigentlich von der Früh weg ein ziemlich intensiver Tag. Ich war extrem nervös heute, mir war dauernd schlecht, ich habe mich nicht richtig gespürt. Ich habe ziemlich gelitten am Start. Im Ziel war die Erleichterung riesig, dass der Druck weg ist. Jetzt bin ich einfach überglücklich. Es bedeutet mir alles, weil ich hatte in Sotschi das schlimmste Erlebnis meiner Karriere (kein Start wegen Verletzung, Anm.). Ich war in der Form meines Lebens damals. Ich habe gearbeitet, da wieder hinzukommen."

Lara Gut (4.): "Das tut weh, das tut ganz einfach weh. Das ist der Wahnsinn, was sie (Ledecka, Anm.) gemacht hat."

Lindsey Vonn (6.): "Die Startnummer 1 war nicht optimal, aber ich habe alles gegeben. Leider habe ich einen Fehler gemacht. Ich muss auf die nächste Chance warten."

Cornelia Hütter (8.): "Ich habe wieder ein, zwei kleine Fehler eingebaut, das sind die paar Zehntel, die du dann bekommst. Das ist bei mir der Super-G heuer. Ich habe gewusst, es ist schwierig. Ich war überzeugt von mir, dass ich es runterbringe. Du musst riskieren, das Mittelmaß ist so schwer zu finden."

Zu Ester Ledecka: "Wir haben die letzten Tage mit ihr trainiert, da war sie schon verdammt schnell."

Nicole Schmidhofer (18.): "Im Starthaus hat es schon gepfiffen. Jetzt habe ich ein bisschen Pech gehabt wegen Gegenwind. Ich hatte einfach keinen Speed drinnen. Man merkt am Start, wie es durchpfeift wie in einem Kamin. Die Sprünge gehen superschön. Aber ich habe das gleiche Tor verbremst wie letztes Jahr."

Tamara Tippler (21.): "Ich habe gut angefangen, bei der Welle bin ich extrem weit gesprungen, da war das Ganze schon wieder Geschichte. Ich habe extrem querstellen müssen, ich hatte null Speed."

Zu Ester Ledecka: "Mit dem hat keiner gerechnet sie war schon immer schnell. Sie hat schon ein paarmal gezeigt, dass sie schnell fahren kann."

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