Antenne Tirol

3.000 Tiroler Loipenkilometer im Check

Teilen

Der Langlaufsport erfreut sich in Tirol großer Beliebtheit. 87 Prozent der Loipen sind kostenslos benützbar.

Mit einem erweiterten Loipennetz, guter Infrastruktur und kaum Preissteigerungen für jene Strecken, die kostenpflichtig sind, warten die Tiroler Tourismusverbände im Langlauf-Winter 2015/16 auf. Und wie die aktuelle AK Langlaufloipen-Erhebung zeigt, haben sich bereits viele Anbieter die Kritik der Konsumentenschützer an missverständlichen Streckenangaben zu Herzen genommen und diese korrigiert.

Zwei Mal quer durch Österreich und wieder zurück reicht das Loipen-Netz in Tirol. Und weil Langlaufen nicht nur gesund, sondern auch kostengünstig ist, verschickten die AK Konsumentenschützer im Rahmen ihrer Langlaufloipen-Erhebung 2015 zum bereits vierten Mal einen Fragebogen an die Tiroler Tourismusverbände.

Eindeutige Kilometer-Angaben

Nach der Kritik vom Vorjahr wurde das Ergebnis mit besonderer Spannung erwartet. Hatten doch 2014 nicht nur erneut teure Einheimischen-Tickets etwa in der Olympiaregion Seefeld für Ärger gesorgt, sondern auch Streckenangaben, für die  nebeneinander präparierte Bahnen für klassisches Langlaufen und Skating einfach doppelt gezählt wurden. „Auch wenn eine Loipe auf zwei Arten befahren werden kann, wird die Strecke dadurch nicht länger!“, forderte die AK deshalb für die Tiroler Wintersportler eine korrekte Bewerbung und eindeutige Kilometer-Angaben.

Echte Streckenkilometer. Die Kritik zeigte offensichtlich bei einigen Tourismusverbänden Wirkung. Bei der aktuellen Erhebung lieferten auch sie – wie übrigens die Mehrzahl aller Wintersportorte – klare Angaben ohne Doppelzählung, etwa der Tourismusverband Achensee, Kaiserwinkl, der TVB Kitzbüheler Alpen – Brixental, der TVB Tux-Finkenberg und der TVB Wipptal.

Missverständliche Zahlen gaben allerdings erneut die Olympiaregion Seefeld oder auch die Tourismusverbände Kitzbüheler Alpen – St. Johann, Lechtal, Tannheimer Tal, Serfaus-Fiss-Ladis, Reutte und Ötztal an.

„Unklare Angaben sind einfach nicht fair gegenüber all den anderen Wintersportorten, die die Kilometer nicht addieren, sondern die tatsächliche Länge des Loipennetzes bewerben“, kritisieren die AK Experten.

Insgesamt wurden Daten zu 555 Tiroler Loipen mit 3.000 Streckenkilometern erhoben: Gefragt wurde wieder nach

·         Anzahl der Loipen,

·         Loipenlängen und -arten (klassisch oder Skating-Strecken),

·         Kosten für die Loipenbenutzung (mit und ohne Gästekarte) und Vergünstigungen,

·         Infrastruktur (Parkmöglichkeiten, Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Ausrüstungsverleih).

Die längsten zusammenhängenden Loipen gibt es in der Tiroler Zugspitz Arena (Tiroler Zugspitz Arena Loipe) mit rund 42 km, in Neustift im Stubaital (Talloipe Fulpmes bis Falbeson) mit 40 km, in Forchach-Steeg (Lechtal-Loipe) mit rund 37 km, in Lienz (Dolomitenloipe Lienz - Amlach - Tristach - Lavant) mit 35 km und in Tannheim (Rundloipe Ski-Trail) mit rund 31 km.

Das umfangreichste Loipennetz in Nordtirol bietet (laut Angaben der Tourismusverbände) die Olympiaregion Seefeld mit 279 km vor dem Lechtal mit 246 km und der Ferienregion St. Johann mit 220 km, gefolgt von der Region Achensee mit 212,5 km. Der Tourismusverband Osttirol bietet insgesamt sogar 306 km.

Preise. Von 555 Loipen sind 484, also mehr als 87 % kostenlos benützbar, wobei zum Teil (vor allem bei den Höhenloipen) die Benutzung der Bahn entgeltlich ist.
Die Tagesgebühr für die Benutzung kostenpflichtiger Loipen beträgt zwischen 5 und 9 Euro. Kostenpflichtig sind unter anderem einige Loipen in Osttirol, in Pertisau sowie im Pillerseetal, eine Loipe der Silberregion Karwendel und die Loipen in Seefeld.
Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr konnten nur im Pillerseetal (von 4 auf 5 Euro) festgestellt werden.
 

Unfair: Gäste sporteln gratis, Einheimische müssen wieder zahlen


Bemerkenswert ist, dass die Loipenbenutzung zum Beispiel in Pertisau mit der Gästekarte Achenseecard kostenlos ist, ohne Gästekarte aber ein Tagespreis von 5 Euro zu bezahlen ist.
Ähnlich wird dies erneut in der Olympiaregion Seefeld gehandhabt, wo die stattlichen Tarife bereits in den Vorjahren für Kritik sorgten. Und auch heuer ist Langlaufen mit Gästekarte wieder wesentlich günstiger als ohne.

·         Gäste zahlen in Seefeld 3 Euro pro Tag oder 9 Euro pro Aufenthalt, Einheimische hingegen 9 Euro pro Tag – macht eine Differenz von 200 % bei Tageskarten!

·         Gäste mit Gästekarte bezahlen in Seefeld ab dem 3. Tag wieder überhaupt keine Loipengebühr mehr. So kostet die Loipenbenutzung für Gäste auch für einen 14tägigen Urlaub maximal 9 Euro. Einheimische dagegen müssen sich entweder eine Saisonkarte leisten (im VVK für 90 Euro, ab 16. November zum Normalpreis von 150 Euro), oder bei jedem Loipenbesuch 9 Euro pro Tag bezahlen.

Infrastruktur. Der Großteil der Loipen ist sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem eigenen Pkw gut erreichbar.
Parkmöglichkeiten gibt es bei fast jeder Loipe. Parkplätze sind zum Teil kostenpflichtig oder nur begrenzt verfügbar. Fallen Parkgebühren an, so werden diese stunden- oder tageweise verrechnet.
Das nötige Langlaufequipment kann zumeist in den Sportgeschäften oder Skischulen der umliegenden Ortschaften ausgeliehen werden.


Quelle: AK-Tirol

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.